3 Hochhäuser in der Froschperspektive

Green Buildings

Nachhaltigkeit ist keine Frage des Alters

Moderne „Green Buildings“ wie der Timber Pioneer zeichnen sich durch ihre markante Architektur aus. Bei den Betonburgen vergangener Zeiten würde man kaum vermuten, dass sie auch nur einen Hauch von „Grün“ in sich tragen könnten. Doch Nachhaltigkeit kennt kein Alter, wie das ehrwürdige Empire State Building (1931) zeigt.

Timber Pioneer, Frankfurt

Das erste Bürogebäude Frankfurts in Holz-Hybrid-Bauweise entsteht im Europaviertel, direkt neben dem im Jahr 2022 fertiggestellten „FA.Z. Tower“. Im Frühjahr 2024 werden die ersten Mieter erwartet. Etwa 1.800 Kubikmeter FSC-zertifiziertes Fichtenholz binden etwa 1.800 Tonnen CO2. FSC steht für „Forest Stewardship Council“ – ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Der Rohbau erfolgte nahezu CO2-neutral. Die Kombination aus Holz (60 Prozent) und Beton führte zu einer Gewichtsreduktion von 57 Prozent im Vergleich zu einem Massivbau aus Stahlbeton. Die LKW-Anlieferungen wurden um das Siebenfache reduziert, und die Bauarbeiten wurden erheblich beschleunigt. Innerhalb einer Woche wurden jeweils 1.000 Quadratmeter Rohbau errichtet. Die industriell vorgefertigten Brettschichtholz-Elemente waren mit QR-Codes versehen, die ein digitales Steuerungssystem in kürzester Zeit an die richtige Position führte, wo sie dann im Stecksystem verbunden und verschraubt wurden.

Holz reguliert Temperatur und Luftfeuchtigkeit und schafft so ein angenehmes Raumklima, das sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System der Büroangestellten auswirkt. Heizung, Kühlung, Sonnenschutz und Beleuchtung werden automatisch gesteuert und persönliche Präferenzen gespeichert. Sensoren erfassen die Anwesenheit der Büronutzer in vordefinierten Zonen des Gebäudes. Ein E-Mobility-Konzept mit Sharing-Angeboten und E-Ladestationen trägt ebenfalls zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. Das Gebäude ist nicht nur ein Green Building, sondern auch ein „Smart Office“ mit flexiblen Arbeitsplatzmöglichkeiten, von Einzelbüros bis hin zu Open-Space-Konzepten. „Die Gestaltung der Räume fördert auf vielfältige Weise die Kommunikation und schafft ein Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit“, erklärt Architekt Eike Becker. Die intensive Begrünung von Innenhof und Dachterrasse soll zudem das städtische Mikroklima verbessern.

Empire State Building, New York

Seit rund 90 Jahren thront das Gebäude an der Fifth Avenue als Symbol für das aufstrebende Amerika und eine der größten Ingenieurleistungen der Geschichte. Äußerlich hat es sich seit seiner Eröffnung im Jahr 1935 kaum verändert. Doch was man ihm von außen nicht ansieht: Es ist der Nachhaltigkeits-Star unter den grauen Betonburgen. Seit 2009 wurden die Treibhausgasemissionen des Gebäudes um 54 Prozent reduziert. Unter anderem wurde die veraltete Klimaanlage aus dem letzten Jahrhundert saniert. Die Energieeffizienz war so schlecht wie die Kellerräume, in denen sich die Zentrale befindet. Die Rohre erhielten eine neue Beschichtung, und das System wurde mit moderner Steuerungstechnik ausgestattet, die nun eine optimale Kühlung der 300.000 Quadratmeter des Gebäudes gewährleistet.

Um die Aufheizung im Sommer und Wärmeverluste im Winter zu minimieren, wurden die ursprünglich zweifach verglasten 6.514 Fenster mit einer zusätzlichen Isolierung aus beschichteter Folie versehen, was sie praktisch zu dreifach verglasten Fenstern macht. Die Edelgase Krypton und Argon in den Zwischenräumen verbessern den Wärmedurchgangskoeffizienten zusätzlich. Auch hinter den Heizkörpern wurde eine Folie angebracht, um die Wärmeverluste zu reduzieren. Um die vorhandenen Fenster effektiv zu optimieren und nicht entsorgen zu müssen, wurde im fünften Stockwerk sogar eine „Fensterfabrik“ eingerichtet. Nicht zuletzt wurde die Beleuchtung auf energieeffiziente LED umgestellt. Strom wird nicht nur verbraucht, sondern auch selbst produziert, durch regenerative Bremsen der Aufzüge. Bis 2030 soll der Betrieb komplett klimaneutral sein. Das Hochhaus ist das Leuchtturmprojekt der von New York State initiierten „Empire Building Challenge“. Es dient als „Blaupause dafür, wie wir unsere Gebäude modernisieren, Emissionen reduzieren und uns auf eine kohlenstofffreie Zukunft vorbereiten können“, so der frühere Präsident Bill Clinton, Gründer der Clinton Global Initiative (CGI).

 

Hinweise

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist. 

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

Bild und Text Quellen:

https://www.pexels.com/de-de/foto/low-angle-fotografie-von-glasgebauden-2529179

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